Die Gemeinde ist Gottes Idee, und sie ist noch hier auf der Erde, weil Gott einen Auftrag für sie hat: Gott anzubeten, das Evangelium zu verkündigen und Christus zu leben. Jeder dieser Bereiche (und sicher wären noch weitere zu nennen) beinhalten das Element des Dienens. Das ist das Wort, das mir zum Begriff „Gemeinde“ spontan einfällt. Wenn wir durch den Glauben an Jesus Christus gerettet und durch Seinen Geist wiedergeboren sind – dann gehören wir zu Jesu Gemeinde. „Gemeinde“ meint dabei kein Gebäude, sondern „Gemeinde“ – das sind wir. Männer und Frauen,Junge und Alte, Berufstätige und Ruheständler, Familien und Alleinstehende. Menschen, die Jesus nachfolgen wollen, vor allem Seinem Beispiel des Dienens.

Dienende Nachfolge entspricht direkt dem Auftrag der Gemeinde:

1. Gott in der Gemeinde zu dienen (Gottesdienst)‍

2. einander in der Gemeinde zu dienen (Gemeinschaft)

‍3. anderen als Zeugnis zu dienen (Missionsauftrag)

1. JEDER DIENT MIT SEINEN GABEN (GOTTESDIENST)

„Dient einander, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes“, schreibt Petrus (1. Petr. 4,10). Gott hat jedem von uns Gaben gegeben. Wir sind aufgerufen, sie im Dienst der Gemeinde für Gott einzubringen – ob als Prediger, Leiter, Ermutiger oder Beter. Jeder kann dienen. Sicher kennen Sie auch in Ihrer Gemeinde jene treuen, älteren Geschwister, die vielleicht nicht mehr gut zu Fuß sind, aber viele Namen auf ihrer Gebetsliste haben, Ermutigungskarten schreiben oder Kranke anrufen und mit einem guten Wort stärken. Oder die Familie mit der Gabe der Gastfreundschaft, die sonntags spontan andere zum Essen einlädt. Oder den jungen Mann, der die Technik übernimmt, damit andere den Livestream sehen können. Jeder Dienst hat eine große Wirkung, denn er dient der Anbetung und Verherrlichung Gottes.

2. JEDER DIENT DEM ANDEREN (GEMEINSCHAFT)

Dienende Nachfolge in der Gemeinde zeigt sich auch darin, dass sich die Gemeindeglieder umeinander kümmern, füreinander da sind, miteinander teilen und so als Einheit funktionieren. Als ein lebendiger Organismus (von dem Paulus redet), und als Glieder eines Leibes (Christus, unser Herr). Ein starkes Bild dafür bietet die erste Gemeinde in Jerusalem: „Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam.“ (Apg. 2, 44) Dieses Prinzip des Miteinander-Lebens als Gemeinschaft (statt Nebeneinanderher-Leben als Individuelle) ist auch heute unverändert wichtig für die Gemeinde. Ich erinnere mich an einen jungen Vater, der nach einem Umzug sagte: „Ich habe von den Brüdern aus der Gemeinde so viel an praktischer Hilfe erhalten – das hat mich mehr geprägt als jede Predigt. “Dienende Nachfolge bedeutet, Freude und Leid miteinander zu teilen, Nöte zu sehen und zu helfen, einander zu trösten und zu stärken, ja auch die Lasten des anderen zu tragen (Gal. 6, 2).

3. JEDER DIENT ANDEREN ALS ZEUGNIS(MISSIONSAUFTRAG)

„Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“, sagt Jesus (Joh. 13, 35) An unserer dienenden Haltung innerhalb der Gemeinde werden wir auch außerhalb der Gemeinde gemessen. Eine Gemeinde, in der sich Menschen selbstlos umeinander kümmern, wird zum Leuchtfeuer in einer dunklen Welt, denn sie lässt das Evangelium praktisch und greifbar werden.

Dazu dienen nicht nur alle Dienste innerhalb der Gemeinde (Gläubige dienen einander), sondern auch alle Dienste der Gemeinde nach außen (Gläubige dienen Menschen, die Jesus Christus noch nicht kennen). „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“, sagt Jesus. (Matth. 5,16)

Dienende Nachfolge entspricht dem Auftrag der Gemeinde, und sie ist ein Weg, diesen Auftrag zu erfüllen. Sie bildet das Trainingsfeld für gelebte Nächstenliebe und dienende Hingabe.

‍Lassen Sie uns die Welt mit dem Evangelium erreichen, indem wir bewusst dienende Nachfolge leben – als starke Gemeinde, als Familie Gottes, die Gott anbetet, das Evangelium verkündet und Christus lebt.

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Ihr Albert Froese