Erinnerungen eines Patenkindes

Als kleines Mädchen hatte Olga Ratnikova aus Moldawien nicht einmal ahnen können, wie sehr Gott ihr Leben verändern würde. Damals wurde sie ins Projekt „Kinderpatenschaften“ aufgenommen, doch als Kind konnte sie nicht wirklich verstehen, was das bedeutete. Regelmäßig kamen die Geschwister der Gemeinde zu Besuch und brachten Lebensmittel, Schuhe und Kleidung. „Besonders habe ich immer auf Anna gewartet,“erinnert sich die heute 21-jährige Olga. „Sie war es auch, die mich zu Weihnachten in die Gemeinde mitnahm, wo ich von Jesus Christus hörte und eines jener wunderschönen Weihnachtspäckchen erhielt. Für mich – ein Kind, das ohne Mutter aufwuchs und jede Menge Nöte und Fragen hatte – war all diese Hilfe wie ein Brief von Gottes Hand an mich. Ein Brief, durch den Gott mir zusprach: Du bist nicht allein! Du bist geliebt!“

„Ich war vier Jahre alt“, erzählt Olga, „als meine Mama an Krebs starb. Ein Verlust, der in meiner Kinderseele schmerzhafte Wunden hinterließ. Auch mein Vater – damals noch nicht gläubig – trug eine unsäglich schwere Last. Obwohl ich noch so klein war, konnte ich seine Traurigkeit sehen und mitempfinden. In dieser schwersten Zeit besuchten uns Geschwister aus der Gemeinde und erzählten uns von Gott. Doch mein Vater wollte nichts davon hören.

Später konnte ich ins Projekt Kinderpatenschaften aufgenommen werden. Die Hilfe, die wir erhielten, war für uns ein großer Segen. Ich begann die Kinderstunden in der Gemeinde zu besuchen und war begeistert. Eines Sonntagmorgens beschloss mein Vater, mich zu begleiten und die Ursache für meine Begeisterung herauszufinden. An jenem Wintermorgen geschah ein Wunder. Mein Vater bekehrte sich und nahm Jesus in sein Herz auf!

Im selben Jahr ließ er sich taufen, und ich war der glücklichste Mensch auf der Welt, denn nun würde unser Leben ganz anders sein! Doch der Herr fügte diesem Wunder ein weiteres hinzu. Mein Vater heiratete Anna, die Frau, die uns überJahre besucht und uns Hilfe gebracht hatte. Endlich hatte ich wieder Mutter und Vater! Im Alter von 14 Jahren durfte auch ich mich für Jesus entscheiden, und noch heute bin ich Gott aus tiefstem Herzen für Sein Wirken in unserer kleinen Familie dankbar.“
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Olgas Vater und Anna dienen heute gemeinsam als ehren-amtliche Betreuer von Patenkindern. Olga hilft ihnen, denn sie möchte Kinder erreichen, deren Kindheit von Not und Traurigkeit geprägt ist, wie einst auch ihre Kinderjahre.

In der Gemeinde von Mitschurin, in der Olga und ihre Eltern dienen, darf die Bibel-Mission weitere Programme unterstützen, darunter das Projekt „Weihnachtspäckchen“.

„Ein solches Weihnachtspäckchen“, erzählt Olga, „war für mich viel mehr als ein Päckchen – es war ein Geschenk, das in meinem Herzen ein Licht angezündet hat, das bis heute brennt. ‚Was ist an einem solchen Päckchen schon besonders?‘, mag man fragen.

'Ein schön verpackter Karton, ein paar Süßigkeiten, ein Spielzeug...' Allen Kindern, die ein solches Weihnachtspäckchen erhalten, möchte ich sagen: in eurem Päckchen ist viel mehr drin! Es enthält die Liebe Christi für jeden von euch. Es überbringt ein Gebet und ein Lächeln von jemandem, der euch liebt!

Die Päckchen-Packer möchte ich ermutigen: machen Sie weiter! Vielleicht können Sie die Frucht Ihrer Arbeit nicht sehen. Vielleicht sind Sie müde geworden oder denken, Sie tun etwas so Geringes.

Doch Sie müssen wissen: in jedem Kind, dem Sie mit einem Päckchen das Evangelium bringen, wirkt Gott im Verborgenen. Ich selbst bin eine Frucht dieses Dienstes des Aussäens, und ich bin sicher, ich bin nicht die Einzige. Ich wünsche Ihnen Mut, und dass Sie voller Glauben sind! Ein Weihnachtspäckchen–das ist nicht nur ein schönes Geschenk. EinWeihnachtspäckchen ist ein Lächeln, und es bringt Hoffnung.