Alisas Geschichte (erzählt vom Pastor der Gemeinde Grodno, Belarus)

Alisas Aggressivität bekamen wir gleich am ersten Tag der Freizeit zu spüren. Ein Kind, um das sich niemand kümmert. Eine Tochter, die ihren Vater nicht kennt. Alisas Mutter ist alleinerziehend und hat vor lauter Arbeit weder Zeit noch Kraft für ihre Tochter und den älteren Sohn. Beide sind sich selbst überlassen und werden auf der Straße groß. In der Freizeit angekommen, gab es die ersten Konflikte, als Alisa andere Kinder beschimpfte und sich prügelte. Die Gruppenleiter sprachen mit ihr und legten ihr nahe, sich bei den betreff enden Kindern zu entschuldigen und sie um Vergebung zu bitten. Doch sie stellten fest, dass Alisa mit Worten wie „Entschuldigung“ und „Vergebung“ nichts anzufangen wusste. Sie kamen in ihrem Denken nicht vor. Die Geschwister schenkten ihr Aufmerksamkeit, sprachen mit ihr und waren stets in ihrer Nähe. Alisa ignorierte sie und verfolgte das Freizeitprogramm nur als Beobachterin. Am dritten Tag jedoch fi ng sie an zu lächeln und anderen Kindern freundlicher zu begegnen. Am vierten Tag folgte sie der Einladung zum Bekehrungsgebet. Am letzten Tag der Freizeit fi el es ihr schwer, sich beim Abschied von den anderen zu trennen. Wir luden sie ein, zur Sonntagsschule zu kommen, und wir beten dafür, dass Gott nicht nur ihr Herz verändert, sondern das Leben ihrer ganzen Familie.

Von Alisas Mutter erreichte uns später folgende Nachricht:
"Als Familie möchten wir der Gemeinde für die Sommerfreizeit danken. Mit Liedern und voller Freude sind meine Kinder nach Hause gekommen. Noch immer erzählen sie von ihren Erlebnissen und davon, was sie gelernt haben. Danke, dass Sie ihnen Bücher geschenkt haben! Die Bibel werden wir als Familie gemeinsam lesen.“