Man sieht ihr das schwere Leben nicht an. Tante Sitora ist eine freundliche Frau. Doch manchmal ist die Armut so groß, dass sie sich wie eine Last auf Sitoras Seele legt. Und wenn ihre beginnende Demenz ein wenig nachlässt, dann weint Sitora, weil sie sich fragt, wie sie und ihre Tochter Madina die nächsten Monate überstehen sollen, besonders im Winter. In diesen Momenten erinnert sie sich daran, dass ihr die Christen Hilfe brachten und ihr von Jesus erzählten. Obwohl sie allmählich immer mehr vergisst, ist dieser Zusammenhang in ihrem Herzen verankert: dass von Jesus Gutes kommt.

ES BERICHTET TACHMINA D.*

Als wir Tante Sitora vor einem Jahr kennenlernten, lebte sie bereits in großer Armut. In ihrem Zuhause gab es kein Waschbecken, keine Toilette, die Böden waren durchgefault.

Als sich die Anzeichen von Demenz verschlimmerten hatten, hatte Sitoras Tochter sie zu sich geholt. Doch auch Madinas Lebensumstände sind kritisch. In dem Zimmer, das sie in einer Art Baracke mietet, gibt es weder Wasseranschlüsse noch eine Toilette. Madina schleppt Wasser in Eimern herbei, und in dem einen Zimmer wird gekocht, gewaschen und geschlafen.

Sitoras Zustand verschlechtert sich. Nicht immer erkennt sie ihre Tochter, die sich um sie kümmert, so gut sie kann. Doch Madinas Verdienst als Reinigungskraft reicht gerade für die Miete und dürftiges Essen. Oft sind die beiden von Hunger bedroht. Im Januar dieses Jahres besuchten wir Tante Sitora erneut. Plötzlich erkannte sie uns. „Ich kenne Sie..., ich erinnere mich an Sie...“ sagte sie unter Tränen. Wir hatten Hilfe mitgebracht, vor allem Lebensmittel und Hygieneartikel, die sich Sitora und Madina nicht mehr leisten können. Es war uns wichtig, die Liebe und Fürsorge unseres Herrn zu überbringen, und wir freuten uns, als Sitora lächelnd verkündet:

„An Jesus kann ich mich erinnern!“

Möge sie uns vergessen, doch Jesus in ihr Herz aufnehmen! Bitte beten Sie für Tante Sitora und für Madina, dass beide in Jesus Rettung und ewiges Leben finden.

*Namen geändert