Noch heute muss ich lächeln, wenn ich mir dieses Bild in Erinnerung rufe. Diesen Moment, als wir Kriminelle gemeinsam in einer Kinderbibel blätterten. Ich hatte sie auf einem Büchermarkt entdeckt, gekauft und meinen Freunden gezeigt. Gemeinsam hatten wir die Illustrationen betrachtet, die Geschichten gelesen und lebhaft diskutiert... Ein Kinderbuch hatte uns Verbrecher beeindruckt!

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Ich weiß auch noch, dass ich damals aus irgendeinem Grund fest davon überzeugt war, dass in diesem Kinderbuch die Wahrheit geschrieben stand. Damals hätte ich nicht einmal im Traum daran gedacht, dass ich irgendwann in ferner Zukunft an der Gestaltung und Herstellung von Bibelgeschichten für die ganze Familie mitwirken würde.

Ich, der damals selbst noch ein Krimineller war. Schon früh waren mein Freund und ich auf den Weg in die Kriminalität geraten – und in die totale Verzweiflung. Mit 23

Jahren war ich völlig verloren, willenlos, ohne Sinn im Leben, leer in der Seele und abhängig von Drogen. Ich versank immer mehr darin, und bis zum tiefsten Grund war es nicht mehr weit.

Eines Tages sagte mein Freund, dass er bei unseren kriminellen Aktivitäten nicht mehr mitmachen werde. Er habe begonnen, in der Bibel zu lesen und eine Gemeinde zu besuchen. Ich bemerkte die kolossalen Veränderungen in seinem Leben, aber ich lachte ihn aus. Tief im Herzen jedoch beneidete ich ihn. Er hatte Erfüllung und Sinn im Leben gefunden. Er erzählte seinen kriminellen Freunden von Jesus Christus und gab uns eine Bibel, in der ich fast täglich las.

1993 gab auch ich Gott mein Leben, und im selben Jahr ließ ich mich taufen. Der Herr befreite mich aus der Kriminalität und half mir, Seinen Weg zu finden: Christus.

Noch als Krimineller hatte ich immer damit gerechnet, eines Tages im Gefängnis zu landen. Dass ich einmal in die Gefängnisse gehen würde, um das Evangelium zu verkünden, hatte ich damals nicht geahnt. Gemeinsam mit Missionar Wjatscheslaw Palatowski besuchte ich Haftanstalten und Strafkolonien, in denen viele meiner ehemaligen Freunde hinter Gittern saßen. Ich durfte ihnen erzählen, was der Herr an mir getan hatte, und es war wunderbar zu sehen, wie Gottes Wort die Herzen der radikalsten Verbrecher und Drogenabhängigen veränderte.

Seit 1995 diene ich bei der Bibel-Mission in Omsk, Sibirien. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ich hier Tätigkeiten erlernen und ausüben würde, die der Herr mir anvertraute, wie die Gestaltung und Druckvorbereitung von Zeitschriften, Kalendern, Broschüren und Büchern, insbesondere die evangelistischen Printmedien für das Projekt 1:10.

Besonders dankbar bin ich für die Möglichkeit, an dem Projekt „Gottes Wort für alle Völker“ mitzuwirken und die Bibelgeschichten für die ganze Familie zu gestalten. Heute ist dieses wertvolle Werkzeug für die Evangelisation bereits in 16 Sprachen übersetzt, gedruckt und vertont worden. Ist das nicht die wunderbare Führung Gottes? Ich, damals einer der Kriminellen, die von einer Kinderbibel fasziniert waren, darf heute an der Herausgabe von Bibelgeschichten für die ganze Familie mitarbeiten! Ich danke Gott dafür, und ich glaube daran, dass Gottes Wort, selbst wenn es für Kinder herausgegeben wird, in den Herzen der Menschen wirkt.

Denn es ist das Wort, das Leben verändert!