BULGARIEN:

Mit Bulgarien hatte ich bisher allgemein bekannte Eindrücke verbunden - Urlaub am Schwarzen Meer, hübsche Touristenorte, ein gastfreundliches Land. Als wir nun mit Christen aus Deutschland und einem Missionar aus Moldawien ins Landesinnere aufbrechen, ist es, als zeige Gott mir eine andere Seite dieses Landes - immerhin eines EU-Mitglieds. Mit einer so gravierenden Armut in den ländlichen Gebieten hatte ich nicht gerechnet. Auch nicht mit einem so hohen Bevölkerungsanteil an Türken in Bulgarien. Ganze Dörfer sind von der türkischen Kultur und vom Islam geprägt, gut zu erkennen an den Minaretten der Moscheen, die die flachen Dächer der Häuser überragen. Gemeinden gibt es in dieser Gegend nur vereinzelt. Missionar Dimitri Gotischan aus Moldawien und seine Familie sind hier seit Jahren unterwegs, um den Menschen die Botschaft des Evangeliums zu bringen. Die Weihnachtspäckchen-Aktionen sind Teil seiner Pionierarbeit, bei der wir ihn unterstützen dürfen. Wir besuchen kleine Gemeinden von Türken, die Jesus als ihren Retter angenommen haben. Die Enge der winzigen Gemeinderäume ist kaum zu beschreiben. Doch auch hier findet das Evangelium Raum.

Auf den wenigen Quadratmetern wird musiziert, gepredigt, gebetet. Dicht aneinander gedrängt nehmen die Kinder die Päckchen entgegen und ihr fröhliches Lachen ist bis auf die Straße zu hören. Auch zu Schulen hat Dimitri Kontakt aufgebaut, und auch hier dürfen wir den Kindern Päckchen bringen und davon erzählen, was es mit Weihnachten eigentlich auf sich hat.

Die Bedingungen sind schwierig, überall Maskenpflicht und begrenzter Zutritt. Dennoch, in einer Schule dürfen wir dabei sein, als die Kinder ihre Päckchen direkt im Klassenzimmer auspacken. Was für eine Freude! Momente, in denen sichtbar Weihnachtsfreude in die Herzen der Kinder einzieht. Mehrmals evangelisieren wir auch auf Dorfplätzen. In einem Dorf werden die Kinder mit dem Bus zum zentralen Platz gebracht. Es ist nasskalt und regnet, und die Armut im Dorf wirkt dadurch noch trostloser und bedrückender. Erwachsene und andere Dorfbewohner müssen Abstand halten und hören aus einiger Entfernung zu, als wir mit Liedern und kurzen Botschaften von Weihnachten erzählen - unter der geöffneten Kofferraumklappe unseres Kleinbusses, weil es so stark regnet. Und dann ist da der Moment, der mir in Erinnerung bleibt. Das perfekte Timing Gottes. Erst, als unser Programm endet, ertönt der Ruf des Muezzins vom Minarett über das Dorf. Er erinnert mich daran, dass wir in einer vom Islam geprägten Gegend dienen dürfen. Und es erfüllt mich mit Dankbarkeit, dass hier alle das Evangelium gehört haben - die Kinder, die mit einem Lächeln unter ihren Masken die Päckchen entgegennehmen. Passanten, die am Rand des Dorfplatzes stehengeblieben sind und zugehört haben. Kleine Anfänge, erste Schritte, doch das Evangelium wird sich auch hier Bahn brechen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür beten!

Waldemar Petlewski, BM Deutschland

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MOLDAWIEN

Ich erkannte Igor und seinen Bruder sofort. Vor einem Jahr hatten wir die kleine Gemeinde in Puchoj besucht, und jetzt waren wir wieder hier zur Weihnachtsveranstaltung für Kinder. Immer mehr Kinder strömten in den Saal. Aufmerksam lauschten sie der Weihnachtsgeschichte, und dann lernten wir gemeinsam den Vers aus 1. Joh. 4,14: „Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt“.

Laut wiederholten 150 Kinder den Vers. Dann fragten wir, ob jemand bereit wäre, den Vers allein aufzusagen, und ich sah Igor aufstehen. Mein Herz krampfte sich vor Freude zusammen und ich erinnerte mich daran, wie ich ihm vor einem Jahr zum ersten Mal begegnet war. Damals hatten wir ihn zu Hause besucht und seiner Familie Kleidung, Schulsachen und vor allem Lebensmittel gebracht. Das Haus der Familie war alt, die Wände feucht und der Putz bröckelte überall. Igors Eltern - beide Alkoholiker - weideten das Vieh ihrer Mitbewohner im Dorf. Oft waren die Jungen allein zu Hause und hatten nichts zu essen. In zerlumpter Kleidung und ausgehungert standen sie eines Tages vor der Tür des Pastors. Dessen Frau fragte sie, warum sie gekommen waren, aber die Jungen blickten sie nur schweigend und traurig an. Sie schämten sich zu sagen, dass der Hunger sie quälte. Die Frau bereitete eine Mahlzeit für  die  Kinder zu und wusch deren Kleidung. Die Jungen gingen immer öfter zu ihr, und später kamen sie ins Hoffnungszentrum, das in Puchoj  gebaut  worden  war,  wo  sie stets etwas über Jesus Christus hören konnten und etwas Warmes zu essen bekamen.

Ich kämpfte mit den Tränen, als ich Igor zusah, wie er den Bibelvers aufsagte. Seine Augen strahlten vor Freude. Später erzählte er mir, dass er so gern ins Hoffnungszentrum geht, dass er hier Freunde gefunden hat und dass seine Mama sonntags zum Gottesdienst kommt. Für all das konnte ich Gott nur danken. Ich bete dafür, dass Gott in Igors Herz wirkt, und dass die ganze Familie zum Glauben kommt.

Ihnen, liebe Freunde, möchte ich für die Weihnachtspäckchen danken, die heute 150 Kindern in Puchoj so viel Freude gebracht haben! 150 Kinder haben die wahre Bedeutung von Weihnachten erfahren! Voller Freude und Hoffnung sind auch Igor und sein Bruder nach Hause zurückgekehrt.

Tatjana Kirgan, BM Moldawien

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UKRAINE

Wir besuchten ein Heim für Kinder mit körperlichen und geistigen Einschränkungen. Zu der Sprachbarriere für einige aus unserem Team kamen noch Berührungsängste hinzu. Auch Alex aus unserem Team fiel es schwer, auf Kinder zuzugehen, ohne ihre Reaktion wirklich einschätzen zu können. Aber dann setzte er sich einfach zu einem Jungen, der nicht sprechen konnte und in seiner Entwicklung zurückgeblieben war. Plötzlich legte der Junge die Arme um Alex und verharrte in dieser Umarmung. Von so viel kindlichem Vertrauen war Alex zutiefst bewegt. Es war ein Schlüsselerlebnis für ihn, das ihm half, alle Berührungsängste abzubauen und von Herzen mit den Kindern zu spielen und ihnen die vier Symbole auf den Armbändchen zu erklären, die wir für die Kinder mitgebracht hatten. Gottes Heilsplan in vier Zeichen - kinderleicht zu verstehen. Es war für mich ein besonderer Moment, solche Begegnungen zu beobachten, genau wie in die ungestüme Freude der Kinder über die Päckchen.

Andrej S., BM Deutschland

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